food21 ist ein Startup-Unternehmen, das Lösungen zur Reduzierung von Lebensmittelverschwendung schafft.

food21 war im Jahre 2020 Teilnehmer im 1. Batch vom Startup-Accelerator Gateway49, das vom Technikzentrum Lübeck (TZL) mit der IHK zu Lübeck und glocal consult ins Leben gerufen wurde. Hauptsponsoren von Gateway49 sind u.a. die Drägerwerke und foodRegio.

Kurz ein paar einführende Bemerkungen zum Problem Lebensmittelverschwendung bzw. FLW (food-loss-waste):

35% aller produzierten Lebensmittel gehen innerhalb der food-supply chain verloren – durch Prozessverluste oder Verschwendung! Dies vor dem Hintergrund einer wachsenden Weltbevölkerung (ca. 10 Mrd. in 2050 von aktuell rund 7,8 Mrd.).

Neben den ethischen und wirtschaftlichen Auswirkungen hat FLW auch eine erhebliche Umweltrelevanz – 1 kg produzierte Nahrung hinterlässt im Durchschnitt einen CO2-Abdruck von 2,5 kg! Laut WEF würde die Halbierung von FLW zudem zu erheblichen Kosten- Einsparungen führen.

In Bezug auf Deutschland – wo entstehen Lebensmittelabfälle?

Im Jahr landen 12 Mio. Tonnen (t) Lebensmittel im Abfall!

Im Bezug auf Lebensmittelverarbeitung und LEH (aktueller Fokus von food21) sind es jährlich 2,7 Mio. t). Für den LEH bedeutet dies EUR 6,5 Mrd. Umsatzeinbuße.

Rund die Hälfte fällt allerdings bei den Konsumenten an!

Das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) hat vor dem genannten Hintergrund seine Nationale Strategie zur Reduzierung der Lebensmittelverschwendung mit dem Ziel einer Reduzierung um 50% bis 2030 formuliert.

Für food21 besteht die Herausforderung nunmehr darin, Lösungen unter Einbeziehung der drei Stakeholder (LVA, LEH, Konsument) zu entwickeln. Hierbei spielt Predicitve Analytics über Machine Learning (ML) basierte Prognosemodelle eine zentrale Rolle.

Welche Rolle spielt bei unserem Ansatz ML?

  • Gegenwärtig eingesetzte Methoden und Modelle der Kunden haben gezeigt, dass Dynamik und Komplexität zunehmend nicht mehr überschaubar/kontrollierbar sind. Aus diesem Grund verwendet food21 einen neuronalen Netzansatz. Dieser ist „flexibler“ als herkömmliche statistische „feste“ Modelle.
  • ML Modelle besitzen eine große Anzahl an Parametern, die in der Lage sind eine beliebige Funktion, z.B. in Bezug auf Absatzverhalten, anzunähern. Beispielsweise können so mithilfe des Algorithmus auch Muster „gelernt“ werden, ohne Vorannahmen treffen zu müssen.

Wir brauchen eine neue Betrachtung, keine reine Einzelfallbetrachtung, sondern eine Gesamtlösung, die die genannten Probleme besser adressieren und lösen kann.

Die Lösung von food21 zielt auf die Einbeziehung aller Interessensgruppen:

Dies unter Berücksichtigung von sämtlichen Daten, die Einfluss auf die Nachfrage und die Produktionsteuerung haben. Damit leistet food21 einen signifikanten Beitrag zur Vermeidung von Lebensmittelverlusten, Effizienzsteigerungen entlang der Supply-Chain und Transparenz über nachhaltiges Handeln gegenüber Verbrauchern.

Unser USP setzt auf:

  1. Community Intelligence (Schwarmintelligenz). Durch den gemeinsamen Zugriff auf Community-Daten wird der Wirtschaft als Ganzem geholfen, ohne dass dabei die Geschäftsstrategien und –geheimnisse des beteiligten Unternehmens beschädigt werden. Hierbei sehen wir uns in der Rolle eines neutralen Trusted Player. Wir schaffen durch die Verbindung aller Stakeholder Raum für umfangreiche Datenanalysen. Das heißt, wir erschließen dadurch wesentlich höhere Potentiale für Kosteneinsparungen und die weitere Verlustvermeidung von Lebensmitteln.
  2. Informationsplattform: Wir bieten hierdurch Unterstützung in Form von prognostizierten Food-Trends oder Analysen des Einkaufsverhaltens der Verbraucher.
  3. Easy Access: Kunden wünschen sich eine Lösung, die – sofern möglich – kein oder wenig Customizing an vorhandenen Warenwirtschaftssystemen und operativen Prozessen bedarf. Aus diesem Grund haben wir eine smarte Integration entwickelt, die ohne Setupkosten und mit einem simplen Mausklick schnell und Datenschutz-konform in bestehende Systeme integriert werden kann.

Was hat food21 bis heute erreicht?

Dies sei einmal anhand von zwei Use Cases dargestellt:

  1. Landbäckerei mit 6 Filialen: Hier erreichten wir innerhalb von 5 Wochen eine Verlustminimierung von mehr als 40%, Kosteneinsparungen beim Materialeinsatz um mehr als 3% sowie eine substantielle Zeitersparnis bei der Planung.
  2. Unternehmen aus der Lebensmittelverarbeitung: Eine erste Challenge ergab, dass die Prognosemodelle von food21 auch die vorhanden System-Lösungen um mehr als 10% schlugen. Zudem zeichnet sich auch hier ein betriebswirtschaftlicher Zusatznutzen ab.

Die Lösung von food21 schafft nicht nur die Symbiose aus nachhaltigem, umweltbewusstem Wirtschaften, sondern erzielt auch weitreichende ökonomische Effekte und ein besseres Kundenverständnis. Mit diesem Ansatz unterstützt food21 die Ziele der SDG (vor allem #12 und 13 Halbierung der Lebensmittel-Verluste bis 2030, Klimaschutz) und leistet somit einen Beitrag für eine nachhaltige Unternehmensentwicklung seiner Kunden.


Autor: Friedrich Rantzau, CEO & Co-Founder food21

Weitere Informationen: https://food21.de


Bild: ©_highwaystarz_AdobeStock

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