Windcloud – das klimaneutrale Rechenzentrum im echten Norden

Wir freuen uns sehr, dass Windcloud – das erste wirklich klimaneutrale Rechenzentrum Deutschlands – beim Landesverbandstag am 6. September 2024 dabei sein wird. Seit 2020 betreibt Windcloud 4.0 GmbH auf dem GreenTEC Campus in Enge-Sande dieses zukunftsweisende Projekt, das vollständig mit lokal erzeugter erneuerbarer Energie betrieben wird. Windcloud zeigt eindrucksvoll, wie Digitalisierung und Klimaschutz Hand in Hand gehen können. Ihre innovativen Ansätze zur Nutzung von überschüssiger Energie und Abwärme setzen neue Maßstäbe für nachhaltige IT-Infrastrukturen. Kommen Sie zum Landesverbandstag 2024 nach Kiel und treffen diesen Innovator, der sich hier schon einmal vorstellt:

Windcloud 4.0 GmbH betreibt seit August 2020 auf dem GreenTEC Campus in Enge-Sande das erste wirklich klimaneutrale Rechenzentrum Deutschlands. Während herkömmliche Rechenzentren ihren Energiebedarf standortbedingt – im besten Fall – mit so genanntem „Ökostrom“ versorgen erfolgt die Versorgung des Windcloud-Rechenzentrums mit direkt vor Ort erzeugter erneuerbarer Energie. Während „Ökostrom“ überwiegend nur eine Art bilanzielle Umverteilung des etwa 50 %-igen Anteils erneuerbarer Energie am Gesamtbedarf darstellt, tragen lokale Erzeugung und direkter Verbrauch unmittelbar zur Energiewende bei.

An Standorten wie der schleswig-holsteinischen Westküste übersteigt die Erzeugung erneuerbarer Energie – in erster Linie durch Windstrom – den Bedarf um das Vierfache. Der „überschüssige“ Strom wird daher in Regionen transportiert, in denen wenig oder keine Energieerzeugung erfolgt, dafür aber um so mehr Bedarf besteht, wie zum Beispiel in die Stadt Hamburg. Dieser „Export“ ist jedoch häufig aufgrund fehlender Trassen, Umspannwerken und Transformatoren nicht möglich, was dann, um einer Überlastung des Netzes entgegenzutreten, zu einer Abschaltung der Erzeugeranlagen in unserer Region führt, während an anderer Stelle z. B. Gaskraftwerke hochgefahren werden, um das Stromnetz stabil auf der Frequenz von 50 Hertz zu halten. Da die abgeschalteten Erzeugeranlagen eine Kompensationszahlung erhalten, erhöhen sich durch diesen als „Redispatch“ bezeichneten Vorgang nicht nur die CO2-Emissionen, es kostet auch sehr viel Geld, für das letztendlich alle Verbraucher über die Zahlung von Netzentgelten aufkommen müssen.

Neben der Speicherung der Überschussenergie in Batterien oder der Erzeugung von grünem Wasserstoff – beides sehr kostenintensiv – kann das Netz durch den Betrieb eines lokalen Verbrauchers entlastet werden, wodurch die netzbedingte Abschaltung der Anlagen später oder gar nicht erfolgen muss.

Nun lassen sich herkömmliche Verbraucher wie Industrieanlagen nur sehr aufwendig in eine Region wie die schleswig-holsteinische Westküste verlagern, mit Daten jedoch geht das wesentlich einfacher. Daher ist der Betrieb eines Rechenzentrum in diesen Regionen in allen Belangen eine gute Idee.

Die Vorgaben des neuen Energieeffizienzgesetzes – bereits seit 2020 erfüllt!

Im vergangenen Jahr wurde von der Bundesregierung das Energieeffizienzgesetz (EnEfG) auf den Weg gebracht, über das energieintensive Unternehmen sowie Behörden zum Energiesparen verpflichtet werden sollen. Rechenzentren werden hier explizit erwähnt und erhalten Auflagen, die spätestens im Jahre 2027 erfüllt werden müssen, ansonsten drohen Strafen. Neben Kriterien wie zum Beispiel der Einsatz effizienter Technologien zur Klimatisierung der Rechenzentren enthält das Gesetz Vorgaben zum Bezug lokal erzeugter erneuerbarer Energie sowie zur Nachnutzung der beim Betrieb der Server entstehenden Abwärme.

Das Windcloud-Rechenzentrum erfüllt die ab 2027 verpflichtenden Vorgaben bereits seit seiner Inbetriebnahme im August 2020, zu einem Zeitpunkt also, als es noch nicht einmal einen Entwurf des Gesetzes gab.

Einen obendrauf gesetzt – im Wahrsten Sinne des Wortes

Neben dem möglichst klimaneutralem Bezug der für den Rechenzentrumsbetrieb nötigen Energie besteht die Herausforderung, die entstehende Abwärme sinnvoll nachzunutzen. Im Gegensatz zu Industrieabwärme in Form zum Beispiel von heißem Dampf hat Rechenzentrumsabwärme eine eher geringe Qualität – es handelt sich normalerweise um ca. 30 Grad warme Luft oder Wasser. Nicht warm genug, um damit zum Beispiel ein Wärmenetz effizient zu versorgen, aber auch zu schade um sie einfach nur nach draußen pusten. Wir haben uns daher für eine Form der Abwärmenutzung entschieden, die besser passt – der Erzeugung von Biomasse. Unsere Mikroalgenfarm auf dem Dach des Rechenzentrums entzieht der Atmosphäre durch Photosynthese CO2. Den Kohlenstoff nutzt die Alge für den Aufbau ihrer Zellstrukturen, den Sauerstoff „atmet“ sie aus. Mikroalgen produziert im Vergleich zu normalen Landpflanzen wie Tomaten etwa 10 mal soviel Biomasse pro Zeiteinheit, bei minimalem Platzbedarf.

Insbesondere in der kälteren Jahreszeit wäre eine Mikroalgenzucht jedoch in unseren Breiten nicht wirtschaftlich zu betreiben – es müsste zugeheizt werden, damit die Algen sich wohlfühlen. Hier kommt bei der Windcloud die Abwärme der Server ins Spiel.

Kreislaufwirtschaft und Sektorenkopplung – echt grün digitalisieren

Durch die Verwertung der getrockneten Mikroalgen als Zutat eines in Kooperation mit einer regionalen Bäckereikette neu entwickelten Brot – „der Algen-Salzwiesenkruste“ entsteht ein Kreislauf, über elektrische Energie, Datenverarbeitung, Wärmenutzung zu einem energiereichen Lebensmittel. Weitere Nutzungsformen der Algen werden mit anderen Partnern erprobt.

Digitale Souveränität und Resilienz durch Regionalität

Kleine und Mittelständische Unternehmen können durch die Nutzung des Windcloud-Rechenzentrums nicht nur nachhaltig digitalisieren, sondern auch ihre digitale Souveränität bewahren, anstelle sensible Daten internationalen Konzernen anzuvertrauen. Nach dem Motto: Cloud, ja gerne – aber bitte regional. Das Angebot umfasst Webhosting, Email, virtuelle Server sowie Datensicherung und basiert auf bewährten OpenSource Technologien, mit denen sich nahezu alle gängigen Anforderungen von KMUs und öffentlicher Verwaltung umsetzen lassen.

Future Cloud: Die Zukunft der Cloud ist grün – und dezentral

Günstige Bedingungen für den Betrieb klimaneutraler Rechenzentren existieren nicht nur auf dem GreenTEC Campus an der Westküste – auch in anderen Regionen Schleswig-Holsteins und in den anderen nördlichen Bundesländern lassen sich geeignete Standorte finden. Unsere Vision ist, sukzessiv weitere klimafreundliche Rechenzentren aufzubauen und diese miteinander so zu vernetzen, dass eine hohe Verfügbarkeit auch in Krisensituationen gewährleistet ist. Die so entstehende „Future Cloud“ vereinigt so Nachhaltigkeit und Resilienz unter einem Dach.

Sprechen Sie uns gerne auf dem BDS Landesverbandstag an.

Kontakt

Tel: 04662 / 6148590
Mail: moin@windcloud.de

www.windcloud.de

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